Ansprechen/Leistung: Single- oder Twin-Turbo? (Motoren: Umbau & Tuning Forum)

Hi,ich hab mal eine ganz banale Frage:

Nehmen wir an,wir haben einen 3l Reihensechszylinder und wollen ihn aufladen.Jetzt haben wir die Wahl zwischen 2 0,5 bar Ladern und einem größeren 1 bar Lader.Der allgemeine Volksglaube ist,dass zwei kleine Lader schneller ansprechen als ein Großer.Stimmt das hier auch?

Mal rein logisch betrachtet:

Der große Lader wird vom Abgas von 3l Hubraum angetrieben und hat ein Hubraum-pro-Ladedruck Verhältnis von 3l/1bar,die zwei kleinen jeweils 1,5/0,5.Das Verhätnis von Abgasmenge zum Ladedruck ist also gleich,somit müssten sie auch gleich schnell ansprechen,oder?

Wer kennt sich damit aus?

Tschüss

Bearbeitet von - Weiß-Blau-Fan-Rude am 02.11.2008 09:53:21

Die Version mit zwei Ladern, die je 0,5bar Überdruck liefern und gegen einen 1,0bar Lader verglichen werden sollen müßte dann eine mehrstufige Aufladung sein, die bei so geringem Ladedruck keinen Sinn macht. Außerdem müßte die Gesamtluftmasse durch beide Lader - und so klein sind die dann nicht.

Bei Twin bzw. Bi- Turbo (0,5bar) sind die Ladedrücke (gegenüber einem Lader mit 1,0bar) zu verschieden und die beiden Versionen sind nicht Vergleichbar!

Also präzisiere Deine Anfrage bitte nochmal.

Bearbeitet von - Blaumann am 02.11.2008 11:22:52

Ein Biturbo spricht zwar etwas früher an aber der Aufwand lohnt sich nicht.
Die neuen Garrett Lader sprechen schon sehr schnell an.

o.5 bar lader?

was meinst du damit? das ist ja nur der ladedruck.. auch ein riesengrßer gt45 lader kann nur 0.5 bar bei einem 3L motor bringen. ebenso wie ein weit aus kleinerer gt28rs

bin zwar kein turboexperte, aber in der großserientechnik verwendet man deshalb biturbos, weil diese dann kleiner dimensioniert werden können. und ein kleiner dimensionierter turbo, bringt mehr leistung im unteren und mittleren drehzahlbereich, als ein großer, der vorallem hohe endleistung bringt.
dem pilot reicht ja auch ein turbo für 700-900ps z.B.
ein kleinerer spricht auch besser an. deswegen macht man das so, weil es bei sportwagen ja auch um die fahrbarkeit gehen muss. da eignen sich biturbos eben besser, weil die beiden lader kleiner sind als ein großer(logisch), der das selbe bringt(also an endleistung versteht sich).
so steht es jedenfalls in der hack biebel;-)
als beispiel nehme ich mal porsche,audi,maserati und auch bmw(335i).
die stufenaufladung ist wieder ne andere sache. man verwendet ganz blöd gesagt einen kleinen lader für den unteren und mittleren, sowie einen großen lader für den oberen drehzahlbereich. je nach drehzahl ändert sich der abgastrakt und leitet den abgasstrom dann in den kleinen oder den großen lader.
das funktioniert beim 335d ziemlich perfekt.
aber wer meint er hat ein paar millionen forschungsgeld und ingenieure an der hand, kann ja versuchen, das so perfekt umzusetzen;-)

wenn ich zwei turbolader habe, die ein druckverhältnis von 0,5 bar erreichen, dann hab ich aber nicht zwangsläufig 1bar auf der druckseite.

mfg FRY

Zitat:

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wenn ich zwei turbolader habe, die ein druckverhältnis von 0,5 bar erreichen, dann hab ich aber nicht zwangsläufig 1bar auf der druckseite.

mfg FRY

(Zitat von: FRY)

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So schauts aus.
Bedingt durch die geringeren rotierenden Massen, drehen die "kleineren" Turbos schneller hoch und haben evtl auch einen harmonischeren Wirkungsgradverlauf als ein großer Turbo.

Das kommt vor allem der Fahrbarkeit zu gute.

Man sieht aber auch bei den aktuellen Turbomotoren (vor allem bei den Dieseln) das, wenn nur ein Turbo vorhanden ist, diese Tatsache nichtmehr unbedingt in einem Turboloch mündet.
Allerdings wird der Konstruktionsaufwand dafür doch recht hoch sein, einfach nen Turbo "ranbauen" wird da nicht reichen.

Zitat:

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Zitat:

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wenn ich zwei turbolader habe, die ein druckverhältnis von 0,5 bar erreichen, dann hab ich aber nicht zwangsläufig 1bar auf der druckseite.

mfg FRY

(Zitat von: FRY)

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So schauts aus.
Bedingt durch die geringeren rotierenden Massen, drehen die "kleineren" Turbos schneller hoch und haben evtl auch einen harmonischeren Wirkungsgradverlauf als ein großer Turbo.

Das kommt vor allem der Fahrbarkeit zu gute.

Man sieht aber auch bei den aktuellen Turbomotoren (vor allem bei den Dieseln) das, wenn nur ein Turbo vorhanden ist, diese Tatsache nichtmehr unbedingt in einem Turboloch mündet.
Allerdings wird der Konstruktionsaufwand dafür doch recht hoch sein, einfach nen Turbo "ranbauen" wird da nicht reichen.

(Zitat von: stefan323ti)

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deswegen haben die meißten modernen turbolader eine variable turbinenschaufelrad- geometrie, damit es kein großes turboloch mehr gibt. kenne das von dieseln jedenfalls.
meine bei den dieseln kam sowas zum ersten mal von alpina beim Dx zum einsatz.
ob das alle modernen turbolader haben, weiß ich jedenfalls auch nicht. das können die turbospezies hier beantworten...

Ich glaube nicht, das so viele Hersteller Turbos mit VTG verbauen, das ist schon ein Stück weit aufwendiger ;)
Ich glaub in vielen Großserienmodellen werden solche VTG Turbos nicht eingesetzt.

klar haben die meisten modernen dieselturbos schon VTG aber für einen hobbytuner der umbaut auf turbo unrelevant

Bearbeitet von - BMW_Pilot_austria am 02.11.2008 19:35:02

Bei Diesel ist die VTG - Technik schon so gut wie Standard. Viele VTG haben Probleme durch Verklemmen der Verstellmechanik und die Zahl der Turboladerschäden ist enorm. Mit der Registeraufladung (zB. ...35D) geht die Entwicklung im PKW schon wieder weg von VTG.
Bei der Diskussion muß unbedingt in der Verwendung Diesel oder Benziner unterschieden werden, gerade was Ansprechverhalten und somit kleine oder große Turbos betrifft. Bei der Bi-Turboanordnung sind besonders Effekte durch Stoßaufladung zu erwähnen.

bei dieseln ist der VTG lader stand der technik, bei benzinern ist das eher eine seltenheit. bislang wäre mir nur der 911 Turbo bekannt, der VTG lader mit benzinmotor kombiniert.

mfg FRY