Dieser Beitrag wurde vom Moderator LatteBMW am 26.04.2011 um 09:26:26 aus dem Forum "Motoren: Umbau & Tuning" in dieses Forum verschoben.Beim Motoröl ist Qualität gefragt - Der Schmierstoff steht in der kalten Jahreszeit vor einer besonderen Herausforderung
Der Winter stellt für Motoröl immer eine Herausforderung dar. Je niedriger die Temperaturen, desto schwerer hat es das Öl, schnell zu den Bauteilen des Motors zu gelangen. Deshalb ist in der kalten Jahreszeit Qualität beim Motorenöl angesagt.
Das Öl muss im Motor viele Aufgaben erfüllen: Es muss die beweglichen Teile des Motors schmieren und vor Verschleiß schützen, es muss den Motor sauber halten, feste Teilchen und Verbrennungsrückstände aufnehmen und neutralisieren. Es muss ausreichend dünnflüssig sein, um beim Start schnell zu allen Motorteilen zu gelangen, und ausreichend dickflüssig, um auch bei hoher Belastung einen reißfesten Schmierfilm zu gewährleisten. Generell ist das Motorenöl bei häufigem Kaltstart und Kurzstreckenfahrten großen Belastungen ausgesetzt. Denn das Öl wird beim Start durch Benzin verdünnt, das erst bei längeren Fahrten durch Erreichen der Betriebstemperatur von knapp 100 Grad erreicht, verdünnt dadurch das Öl immer mehr. Dieses Prolem, das hauptsächlich bei Ottomotoren auftritt, verschärft sich im Winter. Denn der Motor braucht länger, um auf Temperatur zu kommen. Ist der Kraftstoffanteil im Öl erstmal deutlich über zehn Prozent gestiegen, kann das Öl seinem Schmierauftrag während einer 'heißen' Autobahnfahrt kaum noch nachkommen. Es droht das Aus des Motors.
Zugleich dauert es im Winter länger als im Sommer, bis die beweglichen Motorteile geschmiert werden. Die Fließfähigkeit des Öls (Viskosität) hat darauf einen erheblichen Einfluss. Sie wird in Ziffern angegeben, zum Beispiel als 15W-40. Je niedriger die erste Ziffer, desto besser sind die Fließeigenschaften beim Kaltstart. Je höher die zweite Ziffer, desto belastbarer ist das Öl auch bei hohen Temperaturen und Geschwindigkeiten.
Bei normalen Temperaturen gewährleistet ein dickflüssiges Öl etwa der Klasse 15W-40 einen sicheren, reißfesten Schmierfilm. Bei tiefen Temperaturen ist dieses Öl jedoch zu träge: Bei Tests bei minus zehn Grad haben Experten herausgefunden, dass es nach dem Kaltstart 50 Sekunden braucht, um die Motorteile mit einem Schmierfilm zu überziehen. Bis dahin läuft das Triebwerk mehr oder weniger ungeschmiert und belastet die Motorteile stärker. Ein Öl mit besseren Fließeigenschaften, etwa der Klasse 5W-30, fließt dagegen schneller in den Motorraum, ist aber empfindlicher gegenüber der Verdünnung mit Kraftstoff im Kurzstreckenbetrieb.
Diese Problematik wird durch die modernen Motoren mit ihren längeren Ölwechselintervallen noch verschärft. "Ein Motor muss heute zwei Winter mit dem gleichen Öl überstehen", sagt Shell-Schmierstoffexperte Helmut Leonhardt. Wer dann noch auf qualitativ schlechteres Öl setzt, geht seiner Ansicht nach ein großes Risiko ein. Wichtig ist daher: Nur vom Autohersteller empfohlenes Motorenöl verwenden und den Ölstand regelmäßig kontrollieren. Ein starker Anstieg ist ein klares Gefahrenzeichen für Kraftstoffverdünnung. Möglich ist auch, dem Öl im Winter ein empfohlenes dünnflüssiges Öl etwa der Klasse 0W-40 oder 5W-40 beizumengen, um die Fließeigenschaften beim Kaltstart zu verbessern.
Quelle: MotorJournal, Rhein-Main Presse
</ciao> Alex
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www.alexone.de Ist das Leben nicht viel zu kurz, um auf Freude am Fahren zu verzichten?Bearbeitet von - Alex am 18/11/2003 21:18:00
Bearbeitet von: LatteBMW am 26.04.2011 um 09:26:26