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T H E M A     R Ü C K B L I C K
Touri Normi
Hauptthema:
Servus.

Da ich mit der einstigen Lösung, die Bremsbacken der Feststellbremse mit einer Schraube und Mutter zu befestigen, nicht zufrieden war, entschied ich mich die Ankerbleche zu wechseln. Die normalen Sicherungsstifte hielten aufgrund durch Korrosion zerstörte Löcher nicht mehr.

Einzige Voraussetzung für den Wechsel aber war, dass das Radlager nicht gezogen wird!

Benötigte Teile:



- Ankerblech (Schutzblech) links:    34 21 1 158 991
- Ankerblech (Schutzblech) rechts: 34 21 1 158 992

Diese werden dann wie auf dem Bild zu sehen mit einer Flex bearbeitet. Danach könnt ihr die Schnittkanten noch grundieren und lackieren.

Unter Umständen noch:
- Neue Handbremsbacken
- Zubehörset Feststellbremse (Sicherungsstifte, Federn)
- 4 x Sechskantschraube mit Scheibe: 34 10 3 45 106
- 4 x Sechskantschraube : 34 21 1 158 549

Benötigtes Werkzeug:



- Ringschlüssel 10, 14, 16 (die Faulen wie ich nutzen Ratschenringschlüssel. Aber NICHT zum Lösen oder Festknallen von Schrauben!)
- ½“ und ¼“ Ratsche mit den Nussgrößen wie bei den Ringschlüsseln
- 5er und 6er Inbus (Innensechskant)
- Blechschere (OBI-Hausmarke „LUX“ für 1,2mm Blechstärke kostet ~13-14€)
- Kombizange
- Hammer, Gummihammer wenn verfügbar
- Schlitzschraubendreher in stabiler Ausführung. Der Kleine von der Kirmes lacht euch aus.
- Abisolierzange (optional)
- 80er Schleifpapier
- Mehrzweck KFZ Fett
- Tüddeldraht / Schnur / Tape für den Bremssattel
- Lampe oder auch Smartphone Lampe

INFO: Ein günstiger Ratschenkasten hat meistens keine normale 16er Nuss, sondern nur die 16er Zündkerzennuss. Diese ist recht lang und im Bremsbereich hinten oftmals nicht zu gebrauchen. Das im Vorfeld prüfen sonst ist der Frust vorprogrammiert. Ebenso ist ein 16er Ringschlüssel bei günstigen Sets oftmals nicht enthalten. Gleiches gilt im Übrigen auch für die 18er Nuss/Ringschlüssel. Das aber nur am Rande!

Die folgende Anleitung beschreibt den Wechsel des Ankerbleches auf der BEIFAHRERSEITE. Also rechts in Fahrtrichtung oder wenn ihr vor dem Auto steht links! ;)

Arbeitsschritte:


Als Erstes die Radschrauben leicht lösen, den Wagen aufbocken, gegen Absturz sichern (ich lege immer eine Felge drunter) und gegen Wegrollen sichern (Stein, Vierkant etc.), da wir die Handbremse GELÖST lassen und auch KEINEN Gang einlegen!



Den Bremssattel samt Träger oben mit der 16er Nuss und unten (wegen dem Bremsschlauch ist dort kaum Platz für eine Ratsche samt Nuss) mit dem 16er Ringschlüssel lösen. Mit dem Tüddeldraht den Sattel an die Feder hängen.
Mit dem 6er Inbus und EINEM beherzten Faustschlag die Schraube lösen. Stichwort Impuls. Nicht selten reißt die ab wenn sie zu fest angezogen war und zusätzlich festgegammelt ist und man da langsam versucht die Schraube zu lösen.
Danach einfach die Bremsscheibe abnehmen. Sollte sie festsitzen mit einem Gummihammer abklopfen oder mit einem normalen Hammer und eine Tuch auf der Scheibe. Wenn man die Scheibe gleich mit wechselt ists eh egal, Feuer frei!



Ist die Scheibe dann auch endlich mal ab, muss die Handbremse (Feststellbremse) raus. Mit dem 5er Inbus die Sicherungsstifte durch eine 90 Grad Drehung nach links oder rechts lösen und herausziehen. Die Haltefedern mit einem Schraubendreher raushebeln.

Das Ganze sieht dann so aus:

Wichtig ist, dass das Ritzel der Einstellschraube später beim Einbau wieder nach unten zeigt und das Spreizschloss

später wie auf dem Bild verbaut wird. Am besten macht ihr euch bei der Demontage auf jeder Seite 1-2 Bilder.



Entnehmt die Handbremsbacken. Danach löst ihr das Spreizschloss vom Bowdenzug (Handbremsseil). Dafür klappt ihr als Erstes das Spreizschloss auf. Dann nehmt ihr den euch schon bekannten 5er Inbus und drückt den Bolzen raus. Egal ob nach oben oder unten, bloß nicht verlieren.



Dann löst ihr die 2 Schrauben mit einer 10er Nuss/Ringschlüssel und die anderen Beiden mit einer 14er (die Beiden befinden sich rechts und sind auf dem Bild von der Radnabe verdeckt). Auch hier gilt: Die Schrauben wurden wahrscheinlich noch nie geöffnet. Also nehmt euch 5min. Zeit und kratzt erstmal den ganzen Mock von den Schraubenköpfen. Andernfalls sitzt die Nuss später nicht richtig und ihr dreht die Schrauben rund. Dann kann ich euch auch nicht mehr helfen. Wenn die Nuss dann mal richtig schön drauf sitzt gilt wieder: ein beherzter Schlag ist besser als die Schraube 5min zu bearbeiten.



Sind die Schrauben erfolgreich gelöst, müsst ihr das Ankerblech (ebenfalls fest gegammelt) lose rütteln.



Ist es dann gelöst dreht ihr euch das Ankerblech zum zerschneiden in eine euch bequeme Position. Die Blechschere ging bei mir wie ein heißes Messer durch Butter. Grund dafür wird wohl das Alter von 17 Jahren und viel Rost gewesen sein.



Dann kümmert ihr euch um Korrosionsablagerungen und sonstige Überbleibsel auf dem runden Teil des Achsschenkels (innen sitzt das Radlager). Ich habe es in Meißelmanier mit meinem Schraubendreher und Hammerschlägen gereinigt. Danach noch mit dem 80er Schleifpapier etwas nacharbeiten.



Jetzt kommt der spannende Teil. Ihr müsst das Blech nun aufsetzen und wieder um das Gehäuse des Radlagers bringen. Eventuell müsst ihr mit der Blechschere noch kleine Nachbesserungen an den Blechen vornehmen. Mir erging es zumindest so. Hatte mit der Flex im Vorfeld zu viel Fleisch an den Blechen gelassen. Dann mit der linken Hand das Blech zu euch ziehen und mit der rechten Hand das Blech von euch wegdrücken und dabei das Blech auf den runden Teil des Achsschenkels drücken.



Jetzt ist das Dingen schon mal drauf. Jetzt drückt ihr das Ankerblech mal Richtung Schraubenlöcher für dessen Befestigung und schaut, in wie weit es sich verbogen hat. Bei mir war es kaum sichtbar. Einzig der innere Teil, welcher direkt am Achsschenkel anliegt, wurde durchs Aufsetzen etwas verbogen.



Das habe ich dann mit einem Ringschlüssel und leichten Hammerschlägen gefixt.
Danach schaut ihr von oben aufs Ankerblech und guckt ob es noch in einer Flucht ist (also nicht mehr verbogen)



Wenn ihr die alte Bremsscheibe wie ich weiter verwendet, macht sie sauber. Ich habe vor Allem auf der Rückseite der Bremsscheibe die Nut zwischen Topf und Reibring mit meißeln und Schleifpapier gereinigt. Diese Nut dreht sich später am starren Ankerblech und dessen hervorstehende rundumlaufende Erhöhung. Auch schleift ihr mit dem 80ger Schleifpapier die Trommel, in der die Bremsbacken laufen, an. Wenn die Bremsscheibe nun also gereinigt ist setzt ihr sie auf, schraubt sie fest, so dass sie in ihrer endgültigen Lage ist. Nun dreht ihr sie ein paar Mal in beide Richtungen um zu hören, ob sie irgendwo schleift weil das Ankerblech evtl. doch verbogen ist und / oder die alte Bremsscheibe zu viel Rost hat und irgendwo so ein Pestpilz am neuen Ankerblech schleift.



Nun geht es an den Zusammenbau der Handbremse. Die Einstellschraube kurz auseinanderziehen und LEICHT fetten. Viel hilft hier nicht viel!
Danach hängt ihr das Spreizschloss wieder RICHTIG ein. Auch hier den Bolzen ein wenig reinigen, neu fetten und einsetzen. Das Spreizschloss wird ebenfalls an den beweglichen Teilen SOWIE an den Aussparungen für die Bremsbacken LEICHT gefettet.
Nun legt ihr die Bremsbacken vor euch hin, setzt die Einstellschraube RICHTIG herum ein und danach die durchgehend gewundene Feder. Am besten schraubt ihr die Einstellschraube komplett ein. Dann geht’s mit der Feder und Zange leichter. Diese Feder „schleift“ übrigens am Ritzel der Einstellschraube. Das gehört auch so!

Dieses Paket bestehend aus 2 Bremsbacken, Einstellschraube und einer Feder spannt ihr nun wieder über den runden Teil des Achsschenkels.

Danach wird das Spreizschloss KORREKT eingehängt und der „Bremsbackenapparat“ etwas ausgerichtet. Wenn ihr die alten Bremsbacken weiter nutzt, schleift diese mit einem 180er Papier etwas an um sie zu reinigen und griffig zu machen. Danach kommt die zweite Feder in die Bremsbacken (Spreizschlossseitig). Für die Feder habe ich die Abisolierzangen genommen. Geht bestimmt auch anders aber ich kann nur sagen, für diese Feder ist die perfekt. Ihr werdet es selbst sehen.



Nun kommen die Sicherungsstifte durch die Backen ins neue Ankerblech. Wenn ihr das Loch getroffen habt (man kann auch von hinten schauen und so besser zielen) werden Selbige mit einer 90 Grad Drehung arretiert.



Die Markierung auf dem Sicherungsstift muss nun so aussehen!



Jetzt montiert ihr die Bremsscheibe, macht eine Grundeinstellung der Handbremse (Handbremshebel ist gelöst!!!!) Auf der Beifahrerseite wird die Einstellschraube durch das Radschraubenloch auf 10 Uhr Position mit einem Schraubendreher nach UNTEN gedreht um die Bremsbacken an die Trommel zu legen. Auf der Fahrerseite ist die Einstellschraube auf der 2Uhr Position zu finden und wird nach OBEN gedreht um die Backen anzulegen.

Danach noch den Bremssattel montieren, Rad drauf, BIER!

Eine letzte Anmerkung meinerseits. Auf manchen Bildern seht ihr die ganzen Rostabplatzer auf dem Boden. Darunter sind auch scharfe Schnittstücke des alten Ankerbleches. Kehrt das auf jeden Fall weg bevor ihr den Wagen ablasst um einen Schaden an den Reifen zu vermeiden.

Für weitere Fragen einfach eine Antwort posten!

Viel Spaß und Prost

Bearbeitet von: Touri Normi am 17.11.2015 um 02:11:41
TD

Bei mir sind die Stifte nach 3 Jahren wieder rausgesprungen.
Deshalb hab ich dann Schrauben verwendet und zuvor die Löcher im Bremsankerblech durch Schweissen verstärkt. Seitdem ist Ruhe im Schacht!
BMWBT52
ist es eigentlich nötig ein ganzes stück aus den blechen zu trennen, reicht da nicht nur ein schnitt.
Touri Normi
Das geht bestimmt auch. DIe Frage ist nur: Wie stark muss man das Ankerblech dann verbiegen! Anhand der Bilder kann ich mir nicht vorstellen, dass das Blech danach noch sehr gerade ist. Außerdem läuft die Bremsscheibe schon sehr knapp an dem Blech vorbei, sodass diese dann sicherlich irgendwo schleift.
Es gibt noch die Möglichkeit das Ankerblech mit 2 Schnitten zu trennen und dann nach der Montage zu schweißen oder mit Schrauben wieder zu verbinden. Diese Möglichkeiten kamen mir aber zu gewagt und kompliziert vor. Denn: Beim Schweißen kann sich das Blech ganz schön verziehen. Die Bleche sind echt nicht sehr stark und beim verschrauben seh ich das Problem des geringen Abstands zwischen Blech und Bremsscheibe.

Grüße
SixpackBMW
Saubere Arbeit Digga! Nicht einfach hingepfuscht, sondern sorgfältig gearbeitet! *thumbs up*. Das nächste Mal machst halt noch die Radnabe bissl mit Schleifpapier sauber!

Danke für die tolle Doku!
Weiter so ;-)
Touri Normi
Danke. Die Nabe sieht darunter aus wie die Bremsscheibe. Davon ein Bild zu machen hielt ich für, sagen wir mal, zu viel des Guten :)
waxe
Hab am Dienstag meine 2 Ankerbleche hinten getauscht ! Dank der Super Anleitung , Arbeitszeit 2 Stunden ! Top Reparaturanleitung !!!
Touri Normi
Danke, das freut mich :).
Gute Fahrt!