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T H E M A     R Ü C K B L I C K
Da Toby
Hauptthema:
Checkliste für einen Gebrauchtwagenkauf eines e36

Sichtprüfung:

· Rost: Radläufe, Türen (unten, sowie am Türgriff) und an der Heckklappe sind e36-Typisch. Aber auch Rostställen an der Motorhaube sind nicht all zu selten. Etwas am Tankdeckel. Auch die zwei Deckel unter der Rücksitzbank sind kritische Zonen.

· Leuchtmittel: Gerne sammelt sich Wasser in den Scheinwerfern, und den Rückleuchten. Wenn dies ein Dauerzustand ist, am besten nach Trockenlegung sofort abdichten.

· Bremsen: Gerne sind diese hinüber, hier gilt der normale Gebrauchtwagencheck auch ;) Viele meinen sie seien unterdimensioniert, also könnten sie schwächeln.

· Natürlich auch gerne den Riemen erneuern, wenn dieser schon rissig ist. Außer er hat eine Steuerkette.

· Wenn die erste Wasserpumpe und Thermostat verbaut sind, können diese auch ausgetauscht werden. Wobei ich der Meinung bin‚ ‘‘If it’s not broken, don‘t fix ist‘‘

Die Querlenker leiden sehr gerne beim e36. Wenn möglich auf die Hebebühne oder eine ausgiebige Probefahrt machen. Das Fahrzeug darf nicht zur Seite ziehen, aber auch bei höheren Geschwindigkeiten darf das Lenkrad nicht vibrieren.  

Gerne könnt ihr die Liste erweitern bzw. ich bitte euch darum ;)

Bearbeitet von: Da Toby am 02.03.2016 um 15:07:46
Yasin-YG
Rost: An den Schwellern, unter den Wagenheberaufnahmen. Die vorderen Kotflügel. Unter der Batterie (6-Zylinder) und Kofferraumboden....
SHiFTY-59
 

· Natürlich auch gerne den Riemen erneuern, wenn dieser schon rissig ist. Außer er hat eine Steuerkette.

Die Querlenker leiden sehr gerne beim e36. Wenn möglich auf die Hebebühne oder eine ausgiebige Probefahrt machen. Das Fahrzeug darf nicht zur Seite ziehen, aber auch bei höheren Geschwindigkeiten darf das Lenkrad nicht vibrieren.  
(Zitat von: Da Toby)


  Wenn ich da noch einhaken darf, würde ich anmerken:
Riemen:
- Zahnriemen (bei älteren 4-Zylinder-Modellen mit M40 Motor) auf Zustand (Sichtprüfung) oder besser Wechselintervall prüfen. (Neuere Motoren sind dann mit Steuerkette ausgestattet -> theoretisch Wartungsfrei)
- Hilfsaggregateriemen (Generator, Servolenkung usw.) auf sichtbare Risse prüfen, ggf. erneuern. (Keine E36-spezifischen Probleme)

Querlenker:
Bei Fahrt auf Geräusche achten, Sichtprüfung bei nicht-verstärkter Querlenkerausführung: - Traggelenke: dürfen nicht mit unterer Pfanne auf dem quer darunterhergehenden Halteblech aufliegen, sonst defekt. (Verstärkte Querlenker haben anders ausgeführte Traggelenke und lassen sich nur durch Spielprüfung der Aufhängung und/oder Probefahrt checken)
Defekte/zu weiche Querlenkerlager (VA hinten, innen) äußern sich in schlagendem Lenkrad bei Bremsvorgängen aus ca. 80-100km/h+.

Rost: (Motorraum) Karosserieblech am Federdom, auch Bereich über Längsträger und Motorlagern (Korrosion von innen, erst spät von außen erkennbar)

Das wären Ergänzungen zu den erwähnten Problematiken. Des weiteren:

Motor (4-Zylinder): - Ölverlust im Stirndeckelbereich, Zylinderkopfdichtung
(Voneinander zu Unterscheiden! Bei Planen des Zylinderkopfes den davorsitzenden Stirndeckel ebenfalls um dasselbe Maß herunterplanen. Nach gewechselter ZKD ohne diese Maßnahme und anschließendem Ölverlust könnte das eine mögliche Ursache sein)
- Kühlwasserverlust an (Kunststoff-)Flanschen und Schlauchanschlüssen (Auf Feuchtigkeit und Laufspuren achten)
- Saugrohrverstellung prüfen (4-Zylinder (?, 6-Zylinder sollten ja mit VANOS "gesegnet" sein?)): Bei älteren Ausführungen Unterdruckgesteuertes Gestänge unterhalb der Ansaugbrücke auf Leichtgängigkeit prüfen (Vor M43). Bei moderneren Motoren mit integrierter Verstellmechanik insbesondere auf Rasseln aus dem Ansaugbereich und schlechten Durchzug im oberen Drehzahlbereich achten (M43).

Zündanlage (4-Zylinder): - Zünspulen auf Risse und sichtbare Schäden prüfen, Fahrzeug muss im 5. Gang aus ca. 50 km/h ohne zu ruckeln unter Volllast beschleunigen.
(Spule(n) sind am Federdom direkt über dem Krümmer thermisch hoch belastet und Vibrationen durch unzureichende Befestigung an zwei Punkten ausgesetzt)

Hinterachsgetriebe: Darf während der Fahrt nicht heulen (Geräuschpegel steigt mit Fahrgeschwindigkeit, von Rücksitzbank besonders gut zu hören) Ursache oft hohe Laufleistung/Verschleiß an Kegel-/Tellerrad oder zu geringer Ölstand. Überholen (vll. nur Einstellen) oder Austausch des Differenzials. Von defektem Radlager zu unterscheiden.

Alles weitere wie Kaltstartverhalten, Radlager, Fahrwerksfedern, Stoßdämpfer, Klimaanlage usw. halte ich für recht allgemein bezogen auf den Gebrauchtwagenkauf und nicht E36- oder BMW-spezifisch.

MfG SHiFTY




 
Da Toby
@SHiFTY-59
Wie unterscheide ich richtig, dass heulen des Getriebes?
Kann man die Querlenkerlager durch M3-Lager tauschen, diese seien "robuster"? Ich kenne leider nicht den genauen Unterschied der normalen Lager und der M3-Lager?

Gibt es eigentlich auch Schwachstellen an der Auspuffanlage?

Bearbeitet von: Da Toby am 03.03.2016 um 09:01:09

Bearbeitet von: Da Toby am 03.03.2016 um 09:01:43
SHiFTY-59
 

@SHiFTY-59
Wie unterscheide ich richtig, dass heulen des Getriebes?
Kann man die Querlenkerlager durch M3-Lager tauschen, diese seien "robuster"? Ich kenne leider nicht den genauen Unterschied der normalen Lager und der M3-Lager?

Gibt es eigentlich auch Schwachstellen an der Auspuffanlage?
(Zitat von: Da Toby)


  Zum Hinterachsgetriebe (bzw. Differenzial): Das Differenzial als Geräuschquelle sitzt ja mittig zwischen den Rädern, die Radlager lassen sich ja noch in linkes und rechtes Hinterrad unterscheiden. Also ersteinmal durch den bloßen Ursprung des Geräusches.
Desweiteren wird das Differenzial lauter, je schneller man fährt, ändert aber in der Regel nicht die Tonlage bei Kurvenfahrt oder Slalommanövern auf der Straße, wie es ein Radlager tut. Verändert sich am Geräusch innerhalb einer, auch etwas schneller durchfahrenen, am besten langezogenen, Kurve deutlich wäre das eher ein Hinweis auf ein defektes Radlager.

Die Querlenkerlager: Zuersteinmal den Link zu unserer Fahrwerkskunde, für Leute die sich etwas reinlesen wollen in die Materie ist das immer einen Blick Wert, auch die verschiedenen Lager sind hier zu sehen.
Die Serienlager halten oft nicht lange, stattdessen können auch die Varianten aus dem M3 3.0 (Auch in 318is/325i AVUS/Class-2 verbaut) und M3 3.2 verwendet werden.
Serienlager sind weicher ausgelegt, für höheren Fahrkomfort, von der Konstruktion sehr ähnlich sind hier die M3 3.2-Querlenkerlager. Hier ist der Querlenker auch mittig im Lager positioniert, das Lager hat dafür aber mehr "Fleisch", besitzt wesentlich kleinere Aussparungen für Bewegungen des Querlenkerzapfens, wodurch das Lager steifer, weniger verschleißanfällig wird aber auch etwas Fahrkomfort einbüßt.
Die Lager aus dem M3 3.0 (AVUS/Class-2) sind noch massiver, lagern den Querlenker aber nicht zentriert im Lager sondern etwas versetzt (exzentrisch). Das resultiert in etwas größerem Radstand und höherem Nachlauf, das wiederum erhöht die Rückstellkräfte im Lenkrad aber auch den Kraftaufwand für Lenkbewegungen. Komfort geht gegenüber dem Serienlager auch hier etwas verloren, was durch verlängerte Haltbarkeit wieder wett gemacht wird. Dieses Lager ist eher für gezielt sportlich ausgelegte Fahrzeuge zu empfehlen, und erfordert nach dem Einbau eine Vermessung der Achsgeometrie.
Die Kompromisse beim Komfort - sofern sie ein Fahrer überhaupt spürt - würde ich aber eher in Kauf nehmen, als alle 1-2 Jahre/20-30.000km die Serien-Querlenkerlager zu tauschen. Ich finde die Spurtreue und Lenkpräzision mit M3-Lagern ist die Umstellung alle Mal Wert.
Zu den Lagern gibt es aber auch tonnenweise Lesestoff hier im Forum schätze ich, auch wenn das obige es eingermaßen zusammenfasst ;)

Die Auspuffanlagen würde ich meiner Erfahrung nach nicht als Besonders kritisch beschreiben. Das ärgerlichste ist hier nach einem Autokauf, meist eher, dass die Papiere für den Sportauspuff fehlen - wie er ja so oft verbaut ist.
Wie bei allen Abgasanlagen am Auto sind die Serienvarianten oder günstigeren Sportversionen aus Stahl und anfällig für Korrosion (Folge Undichtigkeiten, oder abfallende Rohre und natürlich keine neue HU-Plakette), die Haltegummis können altern, porös werden und reißen. Der Katalysator kann ein teurer Reparaturaufwand werden, sollte er sich innerlich auflösen (Klappergeräusche, insbesondere beim darunterklopfen, sowie lauterer Klang - fällt dann bei Serienabgasanlagen mit defektem Kat eher auf, als beim ohnehin schon lauten Sportauspuff). Bei Reparaturen können festgerostete Schrauben und Muttern an der Abgasanlage Zeit und Nerven kosten - und in der Werkstatt in der Regel zusätzlich Geld.
Aber das Problem hast du auch mit jedem anderen Pkw.

Ich hoffe das hat ein paar Unklarheiten aus der Welt geschafft ;)

MfG SHiFTY
Da Toby
@SHiFTY-59
Das nenne ich mal sehr gute Aufklärung, sobald ich das Fahrzeug längere Zeit ausgiebig fahren darf, werde ich auf alles mal genauer achten.
Hatte mich auch schonmal nach den Lagern umgeschaut, jedoch bin ich mir da unsicher das M3-Lager gleich M3-lager ist? Und meist sind das auch Aftermarket Produkte, gibt es da Marken die für Qualiät stehen und nich nach 20.000Kilometern gewechselt werden müssen?

Das Problem mit der Sportauspuffanlage werde ich nicht haben, da in dem 325i noch der Originalauspuff verbaut ist. Was mich sehr freut natürlich :)
Ansonsten Vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung.
Wird ein Heidenspaß sein, dass Fahrzeug genauer zu begutachten!
 
SHiFTY-59
Lemförder ist oft auch Erstausrüster, Meyle in der Regel auch ganz gut.
Fahrwerkstechnisch bietet Febi Bilstein auch einiges an, aber die Querlenkerlager sind ja recht empfindlich. Das Haltbarkeitsexperiment in meinem 318is (ca. 20.000km) und Touring (neu) läuft aber noch.

Das Begutachten wird wahrscheinlich dann solange interessant bis du merkst was womöglich kaputt ist ^^

MfG SHiFTY
Da Toby
@SHiFTY-59

Danke, ich halte die Checkliste auf dem Laufenden. :)