Magazin erstellt am 09.06.2021 um 16:00:04 [ voriger | nächster ]

BMW lässt Gas geben - autonomes Fahren mit Scrum

BMW-News-Blog: BMW lässt Gas geben - autonomes Fahren mit Scrum
BMW lässt Gas geben - autonomes Fahren mit Scrum

Der deutsche Autobauer BMW hat mit dem Campus für Autonomes Fahren im Jahr 2018 den Grundstein für weitere Fortschritte in diesem Bereich gelegt: Das neue Zentrum für Expertise im autonomen Fahren der BWM Gruppe bietet Platz für 1800 Angestellte, die nunmehr seit über drei Jahren in Unterschleißheim an Innovationen rund um das autonome Fahren forschen. Einen großen Beitrag dazu leistet die Softwareentwicklung - bei der agile Entwicklungsmethoden wie z.B. Scrum bereits seit Jahren gängige Praxis sind. Auch BMW setzt auf Scrum, allerdings in einer Abwandlung: LeSS bzw. „Large Scale Scrum“, übersetzt heißt das soviel wie „Scrum im großen Maßstab“.

Was ist Scrum? 

Scrum ist eine agile Projektmanagement-Methode - anders als zum Beispiel das statische Wasserfallmodell. Agilität ist gerade zu modernen Zeiten, in denen sich Technologien ständig wandeln und Individualität immer größere Bedeutung gewinnt, eine wichtige Eigenschaft von Unternehmen und deren Projekten: Es ist wichtig, schnell auf Veränderungen jedweden Einflusses zu reagieren - nicht nur auf negative, sondern auch auf positive: Wenn während der Entwicklung eine neue Technologie hinzukommt soll deren Einbeziehung in das Projekt ebenso schnell und einfach von statten gehen wie z.B. eine Änderung nach Wunsch der Stakeholder. 

Scrum arbeitet mit Zyklen

Eine einfache Scrum Erklärung wäre, dass die Agilität bei Scrum zum Großen Teil durch die Zyklen zu Stande kommt, an deren jeweiligem Ende Ergebnisse stehen, die sich überprüfen lassen. Wie ein Puzzle setzt sich so nach und nach das ganze Bild zusammen, wobei z.B. die zu entwickelnde Anwendung in jedem Zyklus um neue Funktionalität oder andere Inhalte erweitert bzw. geupdatet wird. Scrum ist aber mehr als nur das Arbeiten in fest definierten Zyklen. Es verkörpert meist zugleich die Arbeit mit einem sogenannten Kanban Board, sodass der Status der Arbeitspakete jederzeit einsehbar ist. Das sorgt für direktes Feedback, falls es irgendwo hängt - der Scrum Master, welcher den Scrum Prozess steuert, kann dann entsprechend entgegenlenken. Z.B. durch das sogenannte „Swarming“, mit welchem er anordnet, dass sich mehrere Mitarbeiter dem Problem widmen.

Product Owner, Stakeholder und Co.

Neben dem Scrum Master gibt es noch den Product Owner, welcher ersterem übergeordnet ist und quasi das Sprachrohr für alle Stakeholder ist: Das sind sämtliche Projektbeteiligte, vom Mitarbeiter bis hin zum Investor. Der Product Owner (PO) bestimmt zudem, welche Arbeitspakete bzw. welche Funktionen tatsächlich entwickelt werden und ist quasi der Moderator.

LeSS - Large Scale Scrum bei BMW

Ein autonom fahrendes vollelektrisches Auto serien- und marktreif zu entwickeln ist eine Aufgabe ganz anderer Größenordnung als die Entwicklung eines kleinen Stücks Software. Erst recht, wenn es sich wie beim BMW gleich um eine ganze Produktpalette handelt: Die i-Serie, wie z.B. den BMW i4. Doch auch das geht mit Scrum: Durch LeSS lässt sich Scrum nahezu beliebig hochskalieren, wobei quasi mehrere Scrum Teams koordiniert zusammenarbeiten.



 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]