Magazin erstellt am 09.06.2021 um 15:40:38 [ voriger | nächster ]

Dieselskandal: Auch BMW unter Druck

BMW-News-Blog: Dieselskandal: Auch BMW unter Druck
Dieselskandal: Auch BMW unter Druck

Für BMW sieht es bezüglich des Dieselskandals nicht besser aus. BMW-Fahrer mit Dieselmotor sollten daher nicht abwarten, sondern tätig werden. Verbraucherschützer und Rechtsanwälte empfehlen, Schadensersatzansprüche gegenüber BMW geltend zu machen. 

Bisher wurde dem Unternehmen nur eine Bußgeldzahlung in Höhe von 8,5 Millionen Euro auferlegt. Wer allerdings einen BMW-Diesel fährt, sollte sich überlegen, sein Fahrzeug noch einmal überprüfen zu lassen. Mitunter können die Folgen des Skandals zu einem erheblichen Wertverlust führen. 

Stand jetzt reichten jedoch nur wenige BMW-Fahrer Klage ein, denn von ungefähr 500 Klagen sind ca. 235 Fälle gegen die BMW-Gruppe abgewiesen worden. 

BMW und der Dieselskandal

Ein Software-Fehler im Abgasreinigungssystem sorgte für eine Rückrufaktion durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die BMW-Dieselfahrzeuge zeigten auffällig hohe Abgaswerte. Betroffen sind vor allem BMWs der 7er-Reihe. Sie stoßen zu viel Stickoxid aus. Aufgrund dessen nahm das Unternehmen Änderungen an der Software in Form eines Updates vor. Trotzdem lag der Abgaswert immer noch in einem zu hohen Bereich. Auch die Deutsche Umwelthilfe hatte beim BMW Touring 320 Diesel drei Jahre zuvor zu hohe Werte festgestellt. 

Als Maßnahme rief BMW einen Rückruf wegen erhöhter Stickoxid-Werte aus. Zu Beginn betraf es nur die Modelle M550d und 750 xd.

Bewusste Manipulationen

Der bayerische Automobilhersteller wies alle Schuld von sich. Er behauptet weiterhin, dass seine Produkte "sauber" seien. Der Konzernchef Oliver Zipse schloss eine Manipulation von Abgaswerten aus.

Das OLG-Urteil

Das Oberlandesgericht Schleswig-Holstein (Az.1 U94/20) steigerte zuletzt den Druck auf BMW bezüglich des Dieselskandals. Der Besitzer eines BMW X1 mit dem Dieselmotor N47 verklagte den Konzern aufgrund einer illegalen Abschalteinrichtung. Auch bei diesem Fahrzeug stellte man erhöhte Schadstoffausstöße fest. Man konnte allerdings keine Abschaltautomatik nachweisen, obwohl alle Anhaltspunkte darauf hindeuten. Sachverständige untersuchen den Fall zurzeit.

Die Bedeutung des Urteils für geschädigte BMW-Dieselfahrer

Das Urteil ist für geschädigte BMW-Diesel Fahrer ein relevanter Punkt. Man gab inzwischen KBA-Aktien frei und es war festzustellen, dass Amt und Hersteller beim Dieselskandal Hand in Hand arbeiteten. Der KBA verließ sich komplett auf die Abgasangaben vom Hersteller, ohne diese noch einmal zu überprüfen. Der KBA hatte dem Unternehmen entsprechend die Typgengenehmigung erteilt. 

Verbraucherfreundliche Urteile

Es ist dennoch empfehlenswert, als BMW-Dieselfahrer seine Schadensersatzansprüche gegen den Hersteller prüfen zu lassen und geltend zu machen. Immer mehr Gerichte entscheiden zugunsten der Fahrzeugbesitzer. Auch bei anderen Herstellern ist eine Zunahme verbraucherfreundlicher Urteile zu beobachten. Zudem liegt es auch im Interesse der Fahrzeughalter, nicht mit schadstoffbelasteten Fahrzeugen durch die Gegend zu fahren.

Ist das Fahrzeug vom Dieselskandal betroffen?

Somit empfiehlt es sich, auf jeden Fall überprüfen zu lassen, inwieweit das eigene Fahrzeug vom Diesel-Abgasskandal betroffen ist. Der Verbraucherschutz unterstützt und ermöglicht kostenfreie Überprüfungen auf Schadensersatzansprüche gegen den Hersteller. Inzwischen erleichtern auch gutachterliche Nachweise das Verfahren für sämtliche BMW-Motortypen. Dazu zählen die Euro 5- und die Euro 6-Norm.



 
 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]