Magazin erstellt am 14.06.2017 um 17:02:00 [ voriger | nächster ]

Dieselfahrzeuge in Stuttgart - Das Ende einer Ära

BMW-News-Blog: Dieselfahrzeuge in Stuttgart - Das Ende einer Ära
Dieselfahrzeuge in Stuttgart - Das Ende einer Ära

Die Blicke der Automobilindustrie richten sich vor allem nach Stuttgart. Denn die Stadt am Neckar ist in zum inoffiziellen Versuchsobjekt im Umgang mit Abgasen von Dieselfahrzeugen ernannt worden. Aufgrund drohender und bereits vollzogener Fahrverbote gerät auch der gemeine Bürger inzwischen klar unter Druck.

Die kommenden Fahrverbote in Stuttgart

Scheinbar sahen die Verantwortlichen in Stuttgart das Verbot älterer Dieselfahrzeuge als die einzige Möglichkeit, um der Luftverschmutzung im Stuttgarter Talkessel und dem ewigen Feinstaub-Alarm den Kampf anzusagen. Tatsächlich wird diese Entscheidung heftig diskutiert, denn der Straßenverkehr ist längst nicht die einzige Quelle dieses Übels, das den Einwohnern der Landeshauptstadt Baden-Württembergs zu schaffen macht. Schon Dieselfahrzeuge ab dem Baujahr 2010 sind nach aktuellen Aussagen vom künftigen Verbot betroffen und dürfen die Innenstadt nicht mehr befahren. Fahrer können sich zwar an einen Rechtsanwalt in Stuttgart wenden, doch die Aussichten auf eine erfolgreiche Klage sind zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen.

Die Bedingungen in Stuttgart

In der Praxis ist der Stuttgarter Straßenverkehr nicht unbedingt dichter, als in anderen großen deutschen Städten. Es ist vielmehr die geographische Lage, welche die Abgase und den in Verruf geratenen Feinstaub in der Luft halten. Die umliegenden Berge schützen Stuttgart vor frischen Böen, welche für einen Austausch der Luft sorgen könnten. Hinzu kommt die starke Industrie vor Ort, die ebenfalls einen wesentlichen Teil zu den Abgasen in der Stadt beitragen. Demnach halten es viele Experten für falsch, dass sich bislang alle Bemühungen der Politik und Ministerpräsident Winfried Kretschmann fast ausschließlich auf den Straßenverkehr richten.

Den Schaden trägt der Verbraucher

Besonders ärgerlich ist das Fahrverbot für Einwohner, die sich in den letzten zwei oder drei Jahren für den Kauf eines neuen BMW-Diesels entschlossen. Schließlich verliert der Wagen zumindest in der Zone des Fahrverbots stark an Wert und zeichnet sich allein dadurch als schlechte Investition ab. Die zusätzliche Aufrüstung, welche für die auf Euro 6 Norm notwendig wäre, empfinden viele Fahrer als zu teuer. Denn nicht nur Eingriffe in die Abgasanlage sind für diesen Zweck notwendig. Werkstätten müssen sogleich Änderungen an der Motorsteuerung der Fahrzeuge vornehmen, welche die benötigte Arbeitszeit bei diesem Eingriff deutlich erhöhen. Gleichzeitig würde sie zu einem erhöhten Verbrauch der Fahrzeuge führen. Obwohl sie selbst viel weniger an der Verschmutzung beteiligt sind als die Hersteller, haben sie dadurch finanziell einen wesentlichen Teil der Last zu tragen. Ob sich das Fahrverbot nun in vollem Umfang durchsetzen kann, ist bis zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht vollständig abzusehen.



 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]