Kosten der Kfz-Versicherung: Wie setzen sich die Beiträge zusammen?
Wer in Deutschland ein Kraftfahrzeug anmeldet, braucht dafür mindestens eine Kfz-Haftpflicht. Die Versicherung wird benötigt, damit die Ansprüche der Unfallgegner gewahrt bleiben, wenn ein Schaden verursacht wird. Weil im Zweifel hohe Summen gezahlt werden müssen, kann die Versicherung insbesondere für Fahranfänger teuer werden. Grundsätzlich lohnt sich doch ein Tarifvergleich, weil sich die Prämien zum Teil erheblich unterscheiden - trotz vergleichbarer Leistung. Wie kommt es zu solchen Differenzen und wie wird der Beitrag berechnet?
Um den Versicherungsbeitrag zu berechnen sind drei Kriterien maßgeblich:
1. Schadenfreiheitsrabatt. Wer erstmalig ein Fahrzeug auf seinen Namen anmeldet, startet in der Schadensfreiheitsklasse 0 (SF-Klasse 0) - und kann demzufolge noch keinen Zeitraum des unfallfreien Fahrens nachweisen. Üblicherweise müssen dann mindestens 120%, teilweise 140% des Versicherungssatzes bezahlt werden. Mit jedem weiteren Jahr, in welchem kein Unfall verursacht wird, erhöht sich die SF-Klasse. Wer beispielsweise die SF-Klasse 4 besitzt, kann auch mit einem Preisnachlass von etwa 40% rechnen. Kommt es allerdings zu einem Schaden, erfolgt wieder eine Hochstufung, die Prämien verteuern sich.
2. Regionalklasse. In Abhängigkeit vom Wohnort kommt es mal häufiger und mal seltener zu Unfällen. Die Regionalklasse berücksichtigt die Unfallhäufigkeit im Landkreis oder der Stadt der Zulassung.
3. Typklasse. Jedes Fahrzeug wird von der Versicherung in eine Typklasse eingestuft. Diese Einstufung richtet sich wiederum nach Unfallhäufigkeit und den durchschnittlichen Kosten für eine Instandsetzung. Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass besonders hochwertige und stark motorisierte Autos eine höhere Typklasse besitzen, was die Versicherung verteuert. Die Einstufung kann sich allerdings auch ändern. Häufiger kommt es bei älteren Fahrzeugen zur Hochstufung, weil diese dann günstigere Modelle auch bei der unfallträchtigen Gruppe der Fahranfänger beliebter werden.
Weitere Kriterien für die Versicherungsprämien
Neben diesen Hauptkriterien bieten auch einige Versicherer Sonderregelungen für Neuwagenfahrer, weil hier ein besonders sorgsamer Umgang mit dem Fahrzeug unterstellt wird. Außerdem entscheidet die Jahresfahrleistung über die Kosten mit. Je größer diese Fahrleistung ausfällt, desto größer ist auch das Risiko eines Unfalls - was sich in den Prämien niederschlägt. Bei den Kaskoversicherungen ist zudem auch noch entscheiden, wie das Auto geparkt wird. Eine Teilkaskoversicherung zahlt beispielsweise bei Hagelschäden; aus diesem Grund ist für die Versicherung von großer Wichtigkeit, ob das Auto in der eigenen Garage oder am Straßenrand geparkt wird. Außerdem verringert die Garage auch das Risiko von Diebstählen.
Versicherungstarife regelmäßig vergleichen
Nicht alle Parameter lassen sich beeinflussen. Deutlich unterschätzt wird von vielen Versicherten allerdings die Tatsache, dass sich die Versicherungstarife deutlich unterscheiden - weshalb ein regelmäßiger Vergleich stattfinden sollte. Wurde mit einem Kfz-Versicherungsrechner im Internet einen günstigeren Tarif gefunden, muss die alte Police gekündigt werden. Dies ist bis zum 30. November eines jeden Jahres möglich. Wichtig ist dabei, dass das formlose Kündigungsschreiben schriftlich beim Versicherten eingegangen ist. Sofern es zu einer Regulierung eines Schadens kommt oder der Versicherer die Beiträge erhöht, besteht auch ein Sonderkündigungsrecht, welches innerhalb von vier Wochen wahrgenommen werden muss. Dieser Aufwand kann sich häufig lohnen; laut Stiftung Warentest können Fahrzeughalter zwischen zehn und 20 % der Beiträge einsparen, wenn der Versicherungstarif gewechselt wird.
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