Magazin erstellt am 02.01.2017 um 16:45:31 [ voriger | nächster ]

​Allwetterreifen zugunsten separater Sommer- und Winterreifen?

BMW-News-Blog: ​Allwetterreifen zugunsten separater Sommer- und Winterreifen?
BMW-News-Blog: ​Allwetterreifen zugunsten separater Sommer- und Winterreifen?
Allwetterreifen zugunsten separater Sommer- und Winterreifen?

Viele Details am gehegten BMW haben etwas mit der Elektronik zu tun, dem Heck oder der Pflege der Karosserie. All diese Elemente sind zweifelsohne relevant, für die Optik und das Handling des Wagens in jedem Fall. Ausschlaggebend für die Sicherheit sind sie jedoch nur bedingt, der Fokus liegt hier insbesondere bei den verwendeten Reifen. Und das nicht ohne Grund. Reifen geben am ehesten einen Eindruck davon, welcher Fahrertyp gegeben ist und in welchen Geschwindigkeitsbereichen und Verkehrsmanövern jemand unterwegs. Trotz vieler moderner Applikationen, der Großteil davon durchaus mit Berechtigung, bilden Reifen weiterhin das Bindeglied zwischen Karosserie und Straße.

Sicherheitsaspekte stehen an erster Stelle, weshalb die Entscheidung zwischen Sommer- oder Winterreifen nicht allein betrachtet werden kann - sogenannte Allwetterreifen (Ganzjahresreifen) versprechen ein optimales Handling unter jeder Bedingung. Wir gehen dem Thema in den folgenden Absätzen auf den Grund.

Die Reifen als Bindeglied

Jegliche Kraftübertragung beim Fahren erfolgt über die Reifen, die sogenannte Längskraft ist bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen messbar, während verschiedene Seitenkräfte beim gleichmäßigen Durchfahren in Kurven wirken. Jede Fahrbahn bietet, je nach Spurprofil, eine Mischung aus beiden Komponenten - der Reifen muss sich also stetig ändernden Situationen anpassen können. Gleichzeitig ist er ein Verschleißprodukt, der persönliche Fahrstil oder die Reifepflege in Bezug auf einen passenden Luftdruck wirken sich hier besonders stark aus.

Die Frage, ob sich ein Ganzjahresreifen lohnt, hängt dabei in erster Linie von den Fahreigenschaften des Reifens ab. Hierzu ist ein Vergleich notwendig, der alle relevanten Faktoren berücksichtigt. Tyre-Pool.de ermöglicht die Auswahl anhand spezifischer Vorgaben und bietet weiterführende Informationen zu Ganzjahresreifen aller namhaften Hersteller.

Überlegungen beim Kauf von Ganzjahresreifen

Die Grundlage sogenannter Allwetterreifen ist die, dass ein Reifenset für alle saisonalen Bedingungen ausgelegt ist. Regelmäßiges Wechseln der Reifen bleibt dadurch erspart, sie verbinden Eigenschaften klassisch ausgelegter Reifen für Sommer und Winter. Gleichwohl ergeben sich daraus natürlich Einschränkungen, die vor allem mit den vorherrschenden klimatischen Bedingungen zu tun haben. Empfehlenswert ist der Gebrauch von Allwetterreifen prinzipiell nur in den Breitengeraden, die keine allzu großen Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten aufweisen.

Ganzjahresreifen müssen so aufgebaut sein, dass die Längsrillen verschiedenen Belastungssituationen standhalten. Auf der eine Seite sind das Einwirkungen höherer Außentemperaturen sowie von Nässe, andererseits aber Anpassungen an die Oberflächenstruktur bei Schnee und Vereisungen. Nachvollziehbar ist, dass solche Reifen stets einen Kompromiss zwischen zwei sich grundsätzlich als sinnvoll erwiesenen Reifentypen darstellen. Nimmt eine der oben genannten Belastungen einen zu hohen Anteil, führt dies zu einer deutlich schnelleren Abnutzung. Empfehlenswert ist der Gebrauch von Allwetterreifen deshalb für Fahrzeuge mit geringen bis mittleren Fahrleistungen.

Hinweis: Klimatische Veränderungen zwischen den Jahreszeiten, die nicht allzu deutlich ausfallen, bieten ideale Grundlagen zum Gebrauch von Allwetterreifen. Gleichwohl sind sie für Extrema in beiden Richtungen nicht empfehlenswert, unter anderem aufgrund der geringeren (weicheren) Gummimischung, die zu einem höheren Abrieb führt.

Weitere Hinweise

Eine einheitliche Kennzeichnung sogenannter Ganzjahresreifen gibt es nicht, sehr wohl meinen „M&S“ beziehungsweise „M+S“ aber dasselbe. Die Abkürzung steht für „Mud and Snow“, Matsch und Schnee. Bis dato gibt es noch keine Verpflichtung zu einer einheitlichen Kennzeichnung. Empfehlenswert ist es deshalb, gute Ganzjahresreifen anhand der Kennzeichnung mittels Schneeflockensymbol zu bevorzugen.

Des Weiteren ist bei der Auswahl der Allwetterreifen bedeutsam, wie diese zu Ihrem jeweiligen Modell passen. Die freie Wahl hat man hier nicht, die zwangsläufig einzuhaltenden Vorgaben sind in den Fahrzeugpapieren im Abschnitt „Technische Daten“ dargestellt. Unabhängig von herstellerspezifischen Eigenschaften oder besonderen Merkmalen des Reifens, passend ausgewählt bedeutet, die korrekte Reifengröße zu wählen. Auch hier finden sie Angaben dazu in den Fahrzeugpapieren.

Nasshaftung und Rollwiderstand
  • Unter der „Nasshaftung“ werden Eigenschaften des Reifens verstanden, die unter gleichbleibenden Bedingungen gemessen werden. Relevant ist hierfür der Bremsweg auf nasser Fahrbahn bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Hiervon ausgehend findet eine Einteilung in insgesamt sieben Nasshaftungsklassen statt, von A bis G - D und G entfallen in der Auszählung. Die Nasshaftungsklasse A sagt aus, dass kein längerer Bremsweg gegeben ist. Je höher die Nasshaftungsklasse ausfällt, desto länger ist der jeweilige Bremsweg. Bei den Klassen B, C, E und F handelt es sich jeweils um drei, vier, fünf oder sechs Meter längere Bremswege.
  • Die sogenannte Rollwiderstandsklasse sagt aus, wie viel Kraft vom Motor ausgehend notwendig ist und wie viel Kraftstoff dabei verbrannt wird, in Relation zum Rollwiderstand der Räder. In der Rollwiderstandsklasse A gibt es keinen höheren Kraftstoffverbrauch, über die Klassen C, E, F und G gibt es stetig steigende Mehrverbrauchsangaben auf 100 Kilometer. Eine Einsparung zwischen 5,51 und 6,85 Prozent des Kraftstoffes ist beim Wechsel der Rollwiderstandsklasse (G hin zu A) möglich.

Fazit und abschließende Bemerkungen

Bei der Auswahl geeigneter Allwetterreifen hilft zunächst der Blick auf die Vergleichsdaten des EU-Labels. Dieses ist europaweit einheitlich und hilft beim Vergleich zwischen Rollwiderstand (Kraftstoffverbrauch), Abrollgeräuschen oder Grip auf nasser Fahrbahn. Aussagen zum Handling, dem Verhalten bei Aquaplanung oder der Fahrstabilität lassen sich dadurch jedoch nicht treffen.

Orientieren Sie sich deshalb an unabhängigen, aktuellen Tests und berücksichtigen dabei vor allem, welche Parameter mit welcher Gewichtung in das Testurteil einfließen. Speziell Angaben zum Fahrverhalten in der Kurve oder beim Beschleunigen des Fahrzeuges sind hilfreich.


BMW-News-Blog: ​Allwetterreifen zugunsten separater Sommer- und Winterreifen?
 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]