Magazin erstellt am 16.09.2015 um 13:39:53 [ voriger | nächster ]

​Telematik-Tarife: Günstiger Autofahren durch Überwachung

BMW-News-Blog: ​Telematik-Tarife: Günstiger Autofahren durch Überwachung
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Telematik-Tarife: Günstiger Autofahren durch Überwachung

Die Digitalisierung soll in der kommenden Zeit eine weitere Chance bieten, Versicherungen günstiger und Konditionen attraktiver zu machen. Jüngstes Beispiel sind Krankenkassen, die den Kauf von Fitness Trackern (Wearables mit Gesundheitsfunktionen) bezuschussen und auf diese Weise nicht nur Kauf- und Mitgliedsanreize, sondern auch ein gesundheitsbewusstes Verhalten des Versicherten schaffen wollen. Ein anderes Beispiel bieten Autoversicherungen mit Telematik-Tarifen, um auf Basis des persönlichen Fahrstils für ein besseres Fahrverhalten zu sorgen und besonders verantwortungsbewusste Fahrer mit Beitragsrückerstattungen belohnen sollen.

Was ist Telematik?

Die neuen Telematik-Tarife einiger Versicherer gehen mit Vor- und Nachteilen einher. Der Begriff Telematik ist ein Kofferwort aus „Telekommunikation“ sowie „Informatik“ und beschreibt das elektronische Sammeln und Senden von Informationen. Telematik ist in Sachen KFZ-Versicherung nichts neues - längst werden Telematik-Systeme nämlich auch in der Logistik (Kontrolle von Warenbeständen), der Verkehrsplanung (Überwachung des Verkehrs) oder dem Bankenwesen (bargeldloses Bezahlen) eingesetzt und sind für den Endverbraucher in der Regel kaum sichtbar. Telematik-Systeme innerhalb des Autos sind in Deutschland zwar noch relativ neu, haben sich im Ausland jedoch bereits seit einigen Jahren etabliert. Hier spricht man von „Pay as you Drive“. Für den Autofahrer und den Versicherer haben Telematik-Systeme neben günstigeren Beitragstarifen vielerlei weitere Vorteile, etwa eine höhere Selbstkontrolle beim Autofahren sowie eine bessere Unfall- und Schadensbilanz. Letztlich können Telematik-Boxen nicht nur für ein gesünderes Autofahren sorgen, sondern durch das integrierte GPS auch für eine schnellere Ortung im Diebstahlsfall oder bei Zerstörung der Box auch eigenständig einen Notruf absetzen. In jedem Falle sollte man sich beim Versicherungsschutz sowie der Wahl eines Telematik-Tarifs hinreichend beraten lassen und Tarife sowie Versicherungskonditionen miteinander vergleichen.

Wie funktioniert eine Telematik-Box für das Auto?

Mit den Telematik-Boxen der Autoversicherer können sich Autofahrer bewusst für ein solchen System entscheiden und es in ihrem PKW einbauen lassen. Vom Auto aus sendet die Telematik-Box personen- und autobezogene Daten - etwa Geschwindigkeit oder das Brems- und Beschleunigungsverhalten - an eine Sammelstelle der Versicherung. Hier werden die Daten vollautomatisiert ausgewertet, so dass die Versicherungsgesellschaften auf Basis dieser Daten wahlweise Beitragsrückerstattungen der Versicherungsprämie leisten oder individuelle Versicherungstarife anbieten können.

Der Einbau einer Telematik-Box muss nicht unbedingt sein: Möglich ist auch das Senden der Daten per Smartphone und Mobilfunk. Durch die eingebauten Sensoren - etwa GPS, dem Beschleunigungssensor (Akzelerometer/Accelerometer) oder dem Gyroskop - können Rückschlüsse auf das Fahrverhalten vorgenommen und Versicherungstarife entsprechend angepasst werden. Nachteile werden insbesondere in puncto Datenschutz immer wieder aufgeführt. So wird der Autofahrer transparent und es besteht zumindest praktisch die Möglichkeit, dass Daten an Dritte weitergegeben werden oder in falsche Hände gelangen. Außerdem müssen Telematik-Systeme in puncto Datenverschlüsselung soweit ausgereift sein, dass Fahrzeug- und Fahrzeugführer-Daten nur sehr schwer von Dritten erfasst oder gestohlen werden können. Weitere Vor- und Nachteile bei verschiedenen KFZ-Versicherungen bietet das Online-Vergleichsportal für Autoversicherungen TARIFCHECK24. Die ersten Versicherungen, die Telematik-Systeme entweder per Box oder Smartphone testen und bald auf den Markt bringen, sind unter anderem Axa, Allianz, Generali, HUK-Coburg und VHV. Die Sparkassen DirektVersicherung hat bei 1.000 Versicherungsteilnehmern bereits erste Telematik-Boxen ausgeliefert und eingebaut. 

Score-Wert bei der Autoversicherung

Der Einbau einer Telematik-Box wird von den Versicherungen übernommen. Eine moderne Telematik-Box zur Überwachung des Fahrverhaltens wird zumeist im Motorraum eingebaut und ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Auch eine Telematik-Box verfügt über einen SIM-Kartenschacht und sendet die Daten, die je nach Fahrzeugtyp durch Verbindung zu entsprechenden Steuergeräten verbunden ist, per Mobilfunk an die Autoversicherer. Auf Basis der gesammelten Daten errechnen die Versicherer einen Durchschnittswert. Dieser so genannte Score-Wert dient letztlich zur Bewertung der Fahrweise. Ist der Score-Wert hoch, gehen die Versicherungen von einer verantwortungsbewussten Fahrweise mit geringem Schadensrisiko aus. Ist der Score-Wert besonders niedrig oder liegt er unter dem Durchschnittswert, wird von einem risikoreichen Fahrverhalten mit besonders hohem Schadensrisiko ausgegangen. Entsprechend werden die Versicherungsprämien berechnet oder Rückerstattungen geleistet. 


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Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]