Servus,Ich bin mit meinem E91 Touring, Baujahr 2006, 150500 KM, nach zweistündigem Autostau auf dem Seitenstreifen gelandet, jetzt steht das Auto in der Werkstatt und mir wurden Reperaturkosten von über 7000,- Euro prophezeit. Wie es dazu kam will ich jetzt mal erklären und ich hoffe, jemand hat einen Tipp für mich. ;-) Wie gesagt, ich stand ca. 2h im Stau, keine Vollsperrung sondern nur langsames Vorankommen war möglich. Als der Stau sich auflöste ging ich aufs Gas, beschleunigte auf rund 150 km/h und dann war sofort der Anzug weg, der Motor drehte nicht mehr über 2-3t Umdrehungen. Nach einem Abbremsen auf 100 km/h ging es auch hier nicht mehr weiter, das Fahrzeug hat zwar die Geschwindigkeit gehalten, aber mehr auch nicht. Da ich nicht auf dem Seitenstreifen stehen bleiben wollte und wenigstens die nächste Raststätte zum Halten nutzen wollte setzte ich die Fahrt im sechsten Gang bei minimalen Umdrehungen fort. Nach ca. 1-2 km kam dann jedoch ein stotterndes Geräusch aus dem Motorraum, daraufhin ging es sofort auf Seitenstreifen und Motor aus. Motordeckel hoch, Ölwechselklappe geöffnet und schon kam da weißer Rauch raus. Ölmessstab war ebenfalls trocken. Das kann ich mir jedoch nicht erklären, da mein Auto ja eigentlich bei zu wenig Öl sofort mit Warnleuchten und -geräuschen anfängt. Davon abgesehen gab es auch sonst keine leuchtenden Lämpchen, HInweise oder sonstwas vom Bordcomputer. Wurde dann vom ADAC zur nächsten Werkstatt abgeschleppt, die meinten, der Turbolader wäre kaputt. Da die Reperatur dort zu teuer war (2500,-) ließ ich sie von einer günstigeren Werkstatt mit einem generalüberholten Turbolader durchführen (1500,-). Nach einer Woche erreichte mich dann der Anruf, der neue Turbolader sei verbaut, jedoch würde es ernsthafte Probleme geben. Der Motor drehte beim Anlassen unkontrolliert hoch, Öl lief aus dem Auspuff, die ganze Werkstatt war voller Nebel und der Motor war nur mit Mühe wieder aus zu kriegen. Am Telefon wurde mir nun gesagt, die einzige Möglichkeit wäre, dass sich ein Motorenspezialist der Sache annimmt und den Motor auseinander nimmt. Jedoch könnten hierbei und bei der anschließenden Reperatur Kosten bis zu 7000 Euro anfallen.Möglicherweise könnte der Kolben kaputt sein. Ich kann mir das jedoch nicht vorstellen, der Motor lief bis dato ohne Probleme und selbst als er kein Gas mehr angenommen hat war kein Geräusch zu hören. Das einzig Bedenkliche ist halt der weiße Rauch der aus dem Motor kam als ich den Öldeckel zum nachfüllen geöffnet habe.Fakt ist, das Kfz zu dem Preis reparieren zu lassen lohnt sich nicht wirklich, der Wert des Fahrzeugs liegt ja auch nicht mehr so hoch...Kennt jmd das Problem, bzw weiß, ob die Symptome auch andersweitig auftreten können und es sich nicht gerade um einen Motorschaden handelt?Viele Grüße und besten Dank!  

Die Symptome mit hoch drehen und lässt sich nicht abschalten, deuten auf eine gebrochene Welle beim Turbo hin, aus der Öl austritt, und im Motor unkontrolliert verbrennt. Ich rate dir dringend die Werkstatt zu Wechseln ! Ich habe bei dem selben Motor (m47) für den gleichen Preis einen neuen Turbo bekommen.ein Austausch lader wurde mir für 500 inklusive Einbau angeboten, also zieht dich jemand über den Tisch. Sollte die Welle wirklich gebrochen sein, ist wichtig zu prüfen das keine metallteile über das Öl in den Motor gelangt sind. Macht für mich aber nicht den Eindruck deine Werkstatt hat davon Ahnung.

Klar, der Turbo war hinüber und nun ist alles voller Öl. Das steht natürlich jetzt noch überall. Aber für die Reinigung 7000€ zu verlangen ist ein Witz!

Ansaugbrücke, Ladeluftschläuche, Ladeluftkühler ausbauen und REINIGEN! Dann alles wieder zusammenbauen, bis auf den Ladeluftschlauch vor der Ansaugbrücke. Dann mal Motor starten. Sollte der Motor durch das ganze Öl wieder hochdrehen, machste es nochmal sauber. Falls er dann läuft, wovon ich ausgehe (falls durch die aktion der Werkstatt nicht der Motor zerissen ist) hast du wieder ein voll funktionsfähiges Auto.

Für 7000€ bekommt man schon fast nen kompletten AT-Motor..

Ok, danke erstmal für die Antworten. Bin heute früh losgezogen um mein Auto nach Hause zu holen. Demnächst kommt er zu meinem Schrauber des Vertrauens.
Wäre natürlich wunderbar, wenn es nur eine Sache der Reinigung ist und das Fahrzeug danach wieder läuft. Ich geb dennoch mal an, was die Werkstatt behoben hat, vielleicht könnt ihr ja dadurch auf weiteres schließen.
Die Fehlerdiagnose laut Rechnung:
Turbolader defekt, Welle hat zu viel Spiel
Turbolader semontiert
Turbolader im AT erneuert, Probelauf nicht i.O., Fahrzeug dreht hoch und zieht Öll

Zu den erneuerten Teilen:
Turbolader
Ölablassschraube mit DI
Ölfiltereinsatz bmw 1er
Dichtung asbestfrei
Rücklaufleitung
Dichtung asbestfrei
Ölleitung
Anbausatz turbolader
Schlauch
Ölleitung
Dichtring

 

Klar, der Turbo war hinüber und nun ist alles voller Öl. Das steht natürlich jetzt noch überall. Aber für die Reinigung 7000€ zu verlangen ist ein Witz!
 

Nein, das ist kein Witz, weil es eben nicht damit getan ist, einfach mal mit dem Wischlappen drüber zu gehen. Der Motor muss mehr oder weniger komplett zerlegt werden. Es darf kein Öl mehr an irgendeiner Stelle sein, wo es nicht hingehört.

Lass mich raten: An dem Tag des Vorfalls war es relativ heiß und vor erreichen des Staus warst du flott unterwegs - Chip ist viellleicht auch drin. Die Schadensursache bei deinem Turbo dürfte kein Wellenbruch - wie von einem anderen Forenteillnehmer vermutet - gewesen sein - sondern ein 'Verbrennen des Lagers. Das führt dazu, das reichllich Öl in den Ansaugbereich gepumpt wird. Das der Motor schon da nicht durchging, lag daran, dass der Turbo da schon hinüber war. Die Lager verbrennen, wenn die zugeführte Wärme nicht mehr ausreichend abgeführt wird. Vor alllem im Hochsommer reicht das das Temperaturgefälle im Motorraum unter Umständen nicht mehr aus.

Das Problem bei vielen Turbodieseln, dass sich leider in den meisten Fällen auch nicht so einfach lösen lässt ist, dass der Turbo ausschließlich durch Fahrtwind gekühlt wird. Wenn im Stand der Lüfter läuft, ist das für den Turbo zuwenig. Das die Öldrucklampe nicht anging, ist auch normal. Min auf dem Ölmestab bedeutet, dass gerade noch genug Öl drin ist, um die Ölversorgung in allen denkbaren Betriebszuständen zu gewährleisten. Das gilt z.B. auf für schnelle Kurvenfahrten, in denen das Öl nach außen gedrückt wird - auch da muss die Pumpe noch Öl erwischen. Zwischen Min und dem Ausbleiben des Öldrucks können bei einem Diesel durchaus 2-3 Liter liegen.

Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, ja, der Motor kann defekt sein. Viele Schäden (vor alllem wen Chips im Spiel sind, wobei ich nicht weiß, obb du einen hast, aber die Vermutung liegt nahe) treten plötzlich auf. Die Karre geht bis eben so wie immer und auf einmal ist der Ofen aus.

Warum ich mii der Vermutung eines Chips um die Ecke komme? Weil der Motor in Teilen von mir ist und eine Stausituation mit vorhergehender Leistungsabforderung im Hochsommer eben genau dieser Grenzbereich ist. Von daher kenne ich das Schadensbild, welches dazu führte, das der E90 320d und der 520d nicht 125kw (170Ps), sondern eben 120kw bekommen haben. 5kw in der Motorleistung mehr bedeuten 10kw mehr Wärmeeintrag und diese wurden in Grenzsituationen zuviel.

Okay. Also Chip ist nicht verbaut, hat die originalen 163 PS. Allzu warm war es an diesem Tag auch nicht, um die zwanzig Grad vielleicht. Vor dem Stau war ich 60-70km relativ zügig unterwegs. Wie der Verkehr es zu ließ, aber am Anschlag bin ich nicht gefahren. Eher um die 160 - 170 km/h.
Mit welchen Kosten muss ich denn bei einer gründlichen Motorreinigung rechnen? Vor knapp einem halben Jahr hat mich das Fahrzeug 12 Scheine im Einkauf gekostet. Acht Monate und 50.000 Km später soll ich nun 6-7 tausend blechen um das Gerät wieder in Gang zu bringen? Da spar ich mir das Geld lieber für was neues..

Moin..........

mein wirklich gut gemeinter Tipp: Hak in als unangenehmen Verlust ab und verkauf ihn . Mit 150000 km wird er Dich vermutlich die nächsten 50000 km  mit etlichen weiteren Reparaturen ärgern. In jedem Fall würde ich den Motor abhaken. Wenn Du den Wagen unbedingt behalten willst wovon ich Dir dringend abrate, wenn Du nicht viel selber machen kannst...) pack nen gebrauchten Motor rein, da gibts genug Firmen, die um die 3-3500 Euro den Motor mit Garantie komplett wechseln. Den neuen Turbo kannst Du da ja wieder verwenden. Motor komplett reinigen kostet Dich ja auch einiges und Du weißt nicht, ob er danach 100% läuft, Wer weiß, wie hoch er gedreht ist, wenn er sich selbst Öl zieht, dreht er bisweilen so hoch, daß die Ventile und die Kolben knutschen, dann icht eh Schicht im Schacht und die nächsten Tausender kommen auf Dich zu.

Sigi

Servus,Mittlerweile hat sich einiges ergeben:Meine heimatliche Werkstatt hat festgestellt, dass unter anderem der Ladeluftkühler und ein Großteil der Leitungen nicht vom Öl gereinigt wurden. Der sogenannten "Probelauf" fand anscheinend direkt nach Verbau des neuen Turboladers statt.Der Motor springt an und läuft auch wie gehabt ruhig. Auf die Straße kann er laut Meister nicht, da der Ladeluftkühler voller Öl ist und dieses, sobald es in den Motor gelangt, zum bekannten Hochdrehen führt.Sein Vorschlag war es nun, den Ladeluftkühler zu reinigen bzw. zu wechseln und die Leitungen ordentlich zu legen.Unterm Schlussstrich sieht es so aus, als hätte die erste Werkstatt mächtig geschlampt, Leitungen, die eigentlich ausgewechselt werden sollten, lagen noch original unverpackt von BMW im Kofferraum. Daher wunderte es in meiner Werkstatt hier auch keinen, dass der Motor hochdrehte und Öl aus dem Auspuff lief. Als Verlust würde ich das Fahrzeug nur allzu ungern abschreiben. Radlager wurden erst neu gemacht und Lenksäule und Steuergerät sind neu. 

Für mich Persönlich würde nur ein

ATM in Frage kommen (wobei ich dich verstehen kann wegen den 50.000km)
War wohl ein Montagsauto...

Aufkeinenfall Motor zerlegen lassen und wieder zusammenbauen lassen, für das geld kriegst du 2x einen ATM

Außerdem kostet ein Nagelneuer Motor mit 0km
8700€ allein deswegen würde ich keine 7000€ zahlen..

Der Preis bezieht sich auf den Rumpfmotor,ohne Anbauteile.
Ein kompletter mit allem kostet wesentlich mehr, plus Einbau und Kleinteile.
Besonders der M 47 dürfte gebraucht relativ günstig zu bekommen sein.Da muss noch zusätzlich 
für Reinigung und ähnliches bezahlt werden.
Brutal gesagt, ein kompletter ATM mit 0km lohnt nicht bei dem Alter/Laufleistung.
 

moin...

also wenn Du sagst, der Motor springt an und läuft gewohnt ruhig, dann hat er wenn Du Glück hast ja wohl nicht so hoch gedreht, daß die Kolben auf die Ventile geschlagen haben. Dann würd ich doch erst mal Ladeluftkühler und Ansaugbrücke so gut es geht vom Restöl befreien und nen Versuch starten.
Vielleicht hast Du Glück und die Reinigung fällt ja so oder so an, auch bei Tauschmotor. Was ich noch nicht ganz kapier : Du hast ja geschrieben, daß der Motor vor der Reparatur keine Leistung mehr hatte, stotterte und Du dann angehalten hast. Ohne Ölfahne aus dem Auspuff ? Ohne Hochdrehen des Motors ?
Das würde dann ja darauf hindeuten, daß eigentlich noch kein- oder nur minimal Öl aus dem Turbo angesaugt wurde. Woher kommt dann plötzlich das Öl nach dem Turbowechsel in den Ansaugtrakt und führte erst dann zum Hochdrehen.... kann ich nicht ganz nachvollziehen- hatte allerdings auch in meinem ganzen langen Dieselleben noch nie nen Turboschaden und verkaufe höchst selten die Autos unter 300000 km.....

Sigi