Zitat:
Frag Dich mal wieso kein Mensch in Polen Autos klaut !
(Zitat von: DJ-Vulkan)
Das stimmt nicht!
Zitat:
PS : Ich bin gebürtiger Pole.
(Zitat von: DJ-Vulkan)
Meine Frau stammt ebenfalls aus Polen (Nähe Racibórz). Dort ist es nicht ganz so schlimm, aber in anderen Landesteilen gehen die Landsleute nicht gerade zimperlich mit dem Fahrzeugeigentum andere um.
In Polen wurden im Jahr 2011 rund 17.000 PKWs als gestohlen gemeldet, in Deutschland rund 19.000 Fahrzeuge.
Dabei muss man beachten:
- Polen hat nur die halbe Einwohnerzahl
- Sowohl in D als auch in Polen rentiert sich eine Anzeige nur bei kaskoversicherten Fahrzeugen und nur diese werden in der Statistik erfasst. Somit kommt in D jeder zweite, in Polen nur jede 4-6. Diebstahl zur Anzeige.
Die Anzahl der Täter ist in Polen geringer - die Anzahl der gestohlenen Fahrzeuge je Täter erheblich höher. Die meisten Täter stammen auch nicht aus Polen, sondern aus Weißrußland oder der Ukraine.
Es kommt ganz darauf an wo man in Polen wohnt. Bei meinen Schwiegereltern habe ich kein Problem damit, mein Fahrzeug unverschlossen auf der Straße stehen zu lassen. In Städten wie Łódź. Kraków oder Warszawa miete ich mir stets eine Garage an - dort verstehen manche Kriminelle selbst bewachte Parkplätze als Selbstbedienungsladen.
Zum eigentlichen Thema:
Alarmanlagen sind in Zeiten der Fehlarlarme kein wirkcliher Schutz. Wer schaut da heute noch hin und es gibt Kriminelle, denen ist es wurscht, ob sie gesehen werden oder nicht - sofern sie das Fahrzeug schneller knacken können als du vor Ort bist.
Auch ein "versteckter" Schalter ist kein wirklicher Schutz. Die Idee ist gut, aber nach einiger Zeit ist man genervt und vergisst schon einmal das Ausschalten. So ganz dumm sind die Jungs nun auch nicht. Die meisten werden den Schalter so anbringen, so das er vom Fahrersitz aus erreichbar ist. Ergo, wird der gesamte Bereich mit der Hand abgefahren - die Jungs kennen das wie es sich anführen muss und wenn das ein Schalter ist, der da nicht hingehört.
Am Besten sind immer noch hochwertige, mechanische Sperren.
Noch zu den Hintergründen:
Die meisten hochwertigen Autos werden auf Bestellung gestohlen. Sprich, das Auto wird vorher ausgekundschaftet - man weiß, das in der xy-Straße ein 525d steht (Straßenparker). Sehr oft kennen die Diebe von dem Fahrzeug die Fahrgestellnummer und die Schlüsselnummer (läßt sich über "Kontakte" und das Nummernschild herausfinden. Die Zeiten, in denen man mit einer OBD-Box anrückte, sind vorbei. Man kommt einfach mit einem Klonschlüssel und fährt weg. Deswegen fällt es auch in der Regel Passanten nicht auf - man macht sich nicht mehr am Fahrzeug zu schaffen. Der klassische Autoaufbruch - da machen Leute, die am Inhalt des Autos und nicht am Fahrzeug selbst interessiert sind.
Tagsüber geschehen die meisten Autodiebstähle auf Pendlerparkplätzen (z.B. am Bahnhof), nachts in Wohngebieten. In 90% der Fälle wußten die Diebe wo sich der Halter aufhält und wann er den Verlust frühestens bemerken wird.
Das Fahrzeug wird nur kurz zu einem anderen Ort gefahren, dann die Batterie und die Elektronik abgeklemmt (um die Ortung zu verhindern), gewaschen und schnell aufpoliert (damit er wie ein Neuwagen aussieht), die Nummernschilder entfernt, auf einen Autotransporter mit anderen, legalen Fahrzeugen verladen und ab um "Kunden" damit. Papiere hat man schon vorbereitet, weil man weiß, das bei einer Kontrolle Papiere und Fahrgestellnummer abgeglichen werden, wenn diese aber übereinstimmen dies FGN nicht elektronisch abgefragt wird. Für die meisten Fahrzeuge auf dem Transporter paßt ja auch alles und die wenigsten Kontrolleure steigen auf den Transporter zu den Fahrzeugen, die oben stehen.
Der beste Schutz sind daher in der Tat mechanische Sperren oder GPS-Sender, die nicht mit der galvanisch Bordelektronik verbunden werden.