Magazin erstellt am 14.02.2014 um 16:10:12 [ voriger | nächster ]

BMW Laserlicht: Mit dem BMW i8 zum Technologieführer?

BMW-News-Blog: BMW Laserlicht: Mit dem BMW i8 zum Technologieführer?
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BMW Laserlicht: Mit dem BMW i8 zum Technologieführer?

Bisweilen war man sich in Ingolstadt sicher, Vorreiter und Wegbereiter innovativer Beleuchtungstechnik zu sein. Doch auch die Münchner wollen eine gewisse Überlegenheit in Sachen Lichttechnologie nicht länger der Konkurrenz überlassen. Das alles ruft einen erbitterten Wettbewerb hervor, bei dem sich keiner die Vorreiterrolle nehmen lassen möchte.

Erst das Xenonlicht, dann das LED-Licht und nun das neue Laserlicht: Ganze Armeen aus Ingenieuren und Designern sind bei der Entwicklung von neuen Lichttechnologien aktiv. Dabei setzen vor allem Premiumhersteller wie BMW, Audi und Mercedes immer wieder Standards. Aus heutiger Sicht muss ein Scheinwerfer nicht einfach nur gut leuchten: Auch das Design, die Umweltfreundlichkeit und nicht zuletzt die Sicherheit werden für das Autolicht immer wichtiger.

Gleichzeitig gewinnen Lichttechnologien aber auch an immer mehr Bedeutung für das Markenimage. So ist es für die Hersteller ganz besonders wichtig, die visionäre Idee möglichst schnell in ein serienfertiges Produkt umzuwandeln. Denn längst entscheiden nicht nur Fahrspaß und Design über den Kaufentscheid eines Neufahrzeugs: auch Komfort, Sicherheit und Entertainment sind einige dieser Facetten, die ein Auto heute attraktiv machen. Da werden auch selbst scheinbar nebensächliche Details zum Kaufargument, mit denen sich infolge auch gewiss am Stammtisch prahlen lässt.

Da verwundert es natürlich nicht, dass der Wettbewerb um den Technologie-Primus
hart umkämpft ist. „Weltneuheit“ und „Innovation“ sind nur einige dieser Wörter, die da gerne in Gebrauch genommen werden. Pressemappen, Werbeanzeigen und Messeauftritte bieten die beste Basis, um das Markenimage aufzupeppen und den direkten Mitbewerber mit minimaler Arroganz vom Thron zu stoßen. Selbst soziale Netzwerke sind dazu geeignet, schicke Neuentwicklungen populär zu machen.

Facebook, Instagram und Co.: Technologie-Wettlauf auf öffentlicher Bühne

Auch BMW nutzt soziale Netzwerke, um auf kommende Neuentwicklungen anzuspielen. Auf dem Microblog Instagram hieß es da zur Zeit der CES 2014, wobei ein nachhaltiger Seitenhieb auf den Erzrivalen Audi nicht fehlen durfte: „Sorry we didn’t present our #laserlight concept from 2011 at the #CES2014. We’re too busy with series production. The #BMW #LaserLights for the #BMWi8.“ (siehe Screenshot in der Fotogalerie)

Serienfahrzeug gegen Rennwagen

Gemeint ist der kommende Plug-in-Hybrid BMW i8, der laut eigener Aussage als weltweit erstes Fahrzeug mit der neuen Laser-Technik ausgerüstet werden wird. Auch von Audi wird die Technik bald im Live-Betrieb genutzt - allerdings nur im Rennwagen Audi R18 E-tron, der in der Saison 2014 bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start gehen wird. Ansonsten beschränkt sich Audi hinsichtlich Laserlicht lediglich auf diverse Studien, die auf Messen einen gewissen Ausblick auf künftige Designsprachen geben sollen. Von einem voraussichtlichen Serienfahrzeug kann in Ingolstadt noch lange nicht die Rede sein.

Dennoch: Auch BMW hat noch kein serienreifes Fahrzeug im Programm. Die ersten BMW i8 sollen - frühestens - im Sommer diesen Jahres ausgeliefert werden. Sicher ist aber auch, dass die serienreife Laser-Technik noch nicht ab Marktstart zu haben sein wird - das Feature wird wohl erst im späteren Verlauf des Jahres nachgereicht werden.

Deshalb ist auch noch nicht bekannt, welches Laserlicht das tatsächlich bessere, effizientere und sichere ist. Dass BMW vom „Vorsprung durch Technik“-Image eine Scheibe abhaben möchte ist sicherlich nachzuvollziehen. Schlussendlich geht es den Herstellern in diesen Dingen um eine Vorreiterrolle, wobei die Technik selbst ganz gerne in den Hintergrund rückt. Streitereien in sozialen Netzwerken sind nicht mehr als amüsante Plänkeleien, die nicht allzu Ernst genommen werden sollten und keinerlei Auskunft über Technikvorsprung oder Technikrückschritt geben.

Technik im Detail: BMW Laserlicht

Das BMW Laserlicht soll alle bisherigen Lichttechnologien sprichwörtlich in den Schatten stellen. Erstmals wurde das Konzept zum Laserlicht im Vorfeld der IAA 2011 der Weltöffentlichkeit präsentiert. Nun ist die Zeit reif genug, die neuen Laserlicht-Scheinwerfer auch in ein Serienfahrzeug zu integrieren. Der Plug-in-Hybrid BMW i8 ist dafür wie gemacht: Als zweites Serienfahrzeug der Submarke BMW i kombiniert der Supersportwagen Effizienz, Nachhaltigkeit und Leistungswerte auf Athleten-Niveau. Serienmäßig ist das Laserlicht dennoch nicht - lediglich gegen einen erwartungsgemäß recht hohen Aufpreis wird es die neue Technologie geben. Serienmäßig wird der i8 Voll-LED-Scheinwerfer an Bord haben.

Gewinn in Sachen Effizienz und Sicherheit

Gegenüber dem bereits stromsparendem LED-Licht soll die Energie-Effizienz des Laserlichts um 30 Prozent erhöht werden. Gleichzeitig bringt das Laser-Licht aber auch Verbesserungen in Sachen Leuchtreichweite und damit auch in puncto Sicherheit mit sich. Offiziell ist die Rede von einer um bis zu 600 Meter verbesserten Fernlichtreichweite. Im Inneren der Scheinwerfer verbergen sich zahlreiche Laserdioden, die in gebündelter Form auf einen speziellen Phosphor-Leuchtstoff innerhalb des Scheinwerfers gebracht werden. Erst dort wird aus einem bläulichen Laserlicht ein leuchtstarkes weißes Licht generiert. Erst durch diesen Prozess wird das Laserlicht für das menschliche Auge angenehm und unschädlich. Um den Gegenverkehr nicht zu blenden, arbeiten allerlei Sensoren sowie der kamerabasierte, digitale Fernlichtassistent im Einklang. Eine Blendung soll so ausgeschlossen werden.

Mehr Freiraum in der Gestaltung


Die relativ kompakte Bauweise der Laser-Technik eröffnet auch neue Möglichkeiten in Sachen Design. Laserdioden sind um das Zehnfache kleiner als herkömmliche Leuchtdioden. Gegenüber konventionellen LED-Scheinwerfern kann allein die Fläche des Reflektors reduziert werden. Automatisch sinkt die Höhe des Reflektors von neun Zentimeter auf nunmehr drei Zentimeter. Deshalb könnten Laser-Scheinwerfer das Design zukunftsträchtiger Fahrzeuge erheblich verändern, wobei den Designern mehr Spielraum bei der Gestaltung der Fahrzeugfront bleibt. Aus offizieller Sicht spricht man von einer deutlichen Gewichtsersparnis, was wohl nur auf den Scheinwerfer selbst, nicht aber auf das Gesamtpaket aus Fernlichtassistenten und Co. zutreffen dürfte.

Die Qual der Wahl


Abgesehen von den kommenden Laser-Scheinwerfern gibt es aber noch zahlreiche weitere Technologien. So bietet Audi die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer im Facelift des A8 als optionales Merkmal an. Neben der längst ausgedienten Glühbirne, dem betagten Xenon-Licht oder der neuen LED-Technik versucht man sich gleichwohl im Gebiet der neuen OLED-Technologie - einer nochmals neueren Generation des LED-Lichts. Während die Hersteller in hauseigenen Entwicklungszentren fleißig entwickeln oder gar mit anderen Entwicklern zusammenarbeiten und sowohl nach Produzenten als auch Zulieferern suchen, sind Kritiker nicht immer einverstanden mit derart neuen Lichttechnologien. Damit leistungsstarke Lichttechnologien nicht zur Gefahr für Fußgänger, Radfahrer und Entgegenkommende werden, müssen die Fahrzeuge mit zahlreichen Sensoren und variablen Assistenzsystemen ausgestattet werden. Das macht die intelligenten Scheinwerfer zwar relativ sicher, aber noch längst nicht lohnenswert. Denn aus einer zunächst einfachen Idee entstehen immer komplexere Systeme, die sich der Otto Normalverbraucher in der Regel nicht leisten kann. Gleichzeitig steigen aber nicht nur die Fahrzeugpreise selbst, sondern auch unvorhersehbare Reparaturkosten. Zudem können gefährliche Blendungen nicht ausgeschlossen werden, sollte eines der Assistenz-Systeme ausfallen oder nicht korrekt arbeiten. Eben drum ist es für die Hersteller essenziell, neue Lichttechnologien und Assistenzsysteme möglichst unter realen Bedingungen zu testen und fehlerfrei zu machen.

Schlussendlich ist es so, dass die Lichttechnologien von morgen schon heute entwickelt werden. Welche die bessere ist, wird der Markt und nicht zuletzt der Käufer selbst entscheiden. Daher bleibt abzuwarten, wie sich der BMW i8 auf dunkler Strecke schlagen wird. Und natürlich auch, wie Fahrer und Verkehrsteilnehmer derart neue Lichttechnologien unter Realbedingungen empfinden werden.
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Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]
BMW-E30-SLS erstellt am 14.02.2014 um 16:18:48 pn profil zitat link
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1671 Beiträge
"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." - Walter Röhrl
bavarianpower88 erstellt am 14.02.2014 um 17:05:35 pn profil zitat link
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ChrisH erstellt am 14.02.2014 um 20:46:41 pn profil zitat link
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"

Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
DeZomB erstellt am 15.02.2014 um 17:00:23 pn profil zitat link
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Lord Hantschuh erstellt am 17.02.2014 um 20:36:34 pn profil zitat link
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BMW-E30-SLS erstellt am 17.02.2014 um 22:55:53 pn profil zitat link
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"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." - Walter Röhrl
Rollstuhlraser erstellt am 19.02.2014 um 01:22:09 pn profil zitat link
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Wie kann ich am besten Sprit sparen? Einfach nicht Auto fahren.

Keine AE-Scheinwerfer für E46 Compact? Link
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hotteboe erstellt am 28.11.2014 um 23:39:04 pn profil zitat link
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